Okt 23

Mit gemischten Gefühlen sah ich auf das Spiel in der ersten Runde gegen die Schachfreunde vom VfB. Man kennt sich ja schon lange, hatte aber vor allem immer die unangenehmen Begegnungen in den Schnell- und Blitzschachmatches im Hinterkopf. Nun sollte auch noch Steffen in der Ersten spielen und ich sah damit vorab keinen Favoriten.

Umso größer – und angenehm – war die Ãœberraschung, dass auch Thomas Heinrich verhindert war, sodass einfach beide Spitzenbretter fehlten. Mit meiner Partie ausreichend beschäftigt, kann ich nur eingeschränkt Kommentare abgeben. Dennoch ff. mein persönliches Resümee:

Braun 1 : 0 Kalkhof

Gottfried stand die ganze Partie sehr sicher und bequem. Ob er wirklich einen Vorteil hatte, ist mir nicht klar. Stefan stand recht aktiv, ohne zwingend etwas zu drohen. Im entscheidenden Moment übersah er eine taktische Wendung/Fesselung mit entscheidendem Figurennachteil. So stand es plötzlich 1:0.

Römling 1 : 0 Scholz

Sven hatte Weiß – erst einmal beruhigend. Und er spielte Theorie – noch beruhigender. Beide hatten kurz rochiert und Markus hatte die Ãœbermacht am Königsflügel. h2 war nicht zu halten, aber außer dem Schach passierte nichts weiter. Sven konnte über den Durchbruch am Damenflügel Drohungen schaffen, die schnell übermächtig wurden. Ein logischer und klarer Sieg der besseren Strategie.

Limpert 0 : 1 Geiling

Tja, leider ging mein Auftakt wieder schief: Christian spielte so ein bischen Igel im Anzug, und so plätscherte die Partie vor sich hin. Erst als er etwas umständlich spielte, sah er sich zu einem Bauernopfer ohne Kompensation gezwungen. Dann geht sogar ein zweiter verloren, aber es folgt ein wirklich giftiger Riposte. Der Vorteil liegt weiter auf meiner Seite, aber der richtige Zug war nur in einer langen, komplizierten Zugfolge zu finden. Zu lang für mich an diesem Tag. Ich wähle nach langer Denkpause die fast schlechteste Variante und gerate in einen fürchterlichen Konter. Plötzlich passt alles bzw. nichts geht mehr! Da lässt Christian nichts mehr anbrennen.

Greger 1 : 0 Mader

Ubald erspielt sich als Anziehender früh einen stabilen Vorteil. Die strategisch angelegte Partie beginnt sehr zäh, nimmt aber zunehmend Fahrt auf. Der Vorteil verdichtet sich und am Schluss dringt Ubald entscheidend in die Stellung ein. Ebenfalls eine logische und starke Partie.

Just 1 : 0 Rohne

Lars hatte vor einigen Jahren – noch für Delitzsch spielend – in einer Partie gegen Gottfried seine Klasse gezeigt. Auch ich stand im letzten Jahr in einem Schnellschachturnier eigentlich auf Verlust und konnte mich gerade noch so ins Dauerschach retten. Auch gegen Wolfgangs Franzosen griff er mutig die kurze Rochade an, während Wolfgang den Damenflügel beherrschte. Ein gefährlicher Freibauer entstand und – ähnlich wie bei Sven – der Königsangriff war weniger entscheidend. Einige überschaubare taktische Klippen waren zu umschiffen und Lars musste die Dame für Läufer und Turm geben. Die noch latenten Matt-/Dauerschachbilder waren zu beachten, aber nach genauer Zugfolge wurde der Vorteil entscheidend.

Dobierzin 0 : 1 Müller

Olafs Partie war noch tragischer als meine, da er im Endspiel eine glatte Gewinnvariante hatte und leider übersah. So konnte Giso die Figur opfern und plötzlich bekamen seine Bauern auf beiden Flügeln Beine. Olafs Läufer war überlastet. In der entscheidenden Variante ging ein fast studienhafter Gewinn, den Olaf nach dieser stark geführten Partie wirklich verdient hätte – schade.

Sonntag 1 : 0 Jähn

Auch von dieser Partie bekam ich nur wenig mit. Hermann spielte systemgemäß im Holländer auf Königsangriff. Das sah alles nicht so zwingend aus, aber steter Tropfen (Drohungen) hölt den Stein (Stellung) und so kippte die Partie. Vielleicht war das ganze ja wirklich zwingend, auf jeden Fall mutig gespielt!

Gerhardt 1 : 0 Krenz

Auch Dirk erspielte sich aus der Eröffnung einen stabilen Vorteil, Sarah legte sie nach meinem Geschmack etwas zu passiv an. Es wurde eine ganze Menge laviert und probiert. Von den entscheidenden Momenten habe ich gar nichts mitbekommen, da es gerade bei mir zur Sache ging. Hier muss Dirk ergänzen.

Ein überraschend klarer Sieg und souveräner Auftakt. Vielleicht hat ja unser Freundschaftskampf gegen Engelsdorf doch ein wenig geholfen (Sie haben auch ihr Auftaktmatch klar gewonnen). Nach Stellungen war sogar ein 8:0 drin, aber es lief schon so unfassbar glatt. Der VfB wird es in dieser Saison sehr schwer haben. Bleibt nur zu hoffen, dass sie stabil spielen können, denn der Ausfall von Thomas ist nach hinten nicht zu kompensieren. Aber auch für uns ist der Weg zum Klassenerhalt noch weit und beschwerlich.

Es ist nur zu wünschen, dass in der 2. Bundesliga und Oberliga auch nächste Saison noch jeweils zwei Leipziger Mannschaften spielen!!!

PS: An dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön an den VfB für die Stellung der vorgeschriebenen Ersatzuhren.


Kommentieren Sie den Beitrag!